Hinweise zur Inbetriebnahme

EtherCAT Zykluszeit

Wird die EL500x schneller betrieben als die SSI-Kommunikation und Verarbeitung dauert, findet der Start der nächsten SSI-Kommunikation nicht mehr 1:1 synchron mit dem EtherCAT Buszyklus bzw. lokalen DC-Signal statt, sondern erst beim nächsten freien Signal bzw. wenn die Verarbeitung beendet ist.

Außerdem ist die minimale sinnvolle Zykluszeit abhängig vom Firmware-Stand. Typische Angaben können der folgenden Tabelle entnommen werden, diese sind aber im konkreten Anwendungsfall abhängig von Framelänge und Inhibit-Time und in der Applikation ggf. zu verifizieren.

Modell

typ. minimal empfohlene Zykluszeit

EL5001 bis FW10

400 µs

EL5002, EL5001 ab FW11

200 µs

Mit dem TxPDOToggle aus dem erweiterten Status Wort kann die tatsächlich erreichte Update-Frequenz in der Applikation ermittelt werden.

Inbetriebnahme

Default Einstellung: 25 Bit, Gray-Codierung, 500 kBaud, kein PowerFail-Bit.

Bei der Inbetriebnahme sind einzustellen:
Einstellungen lt. CoE
DC-Modus
Prozessdaten

Einstellungen CoE

Die Parametrierung der Klemme wird über den CoE - Online Reiter (mit Doppelklick auf das entsprechende Objekt, s.u.) bzw. über den Prozessdatenreiter (Zuordnung der PDOs) vorgenommen.

Je nach Firmware-Version/Klemmentyp sind die Einstellungen in der EL500x im CoE im Bereich 0x4066 und folgende oder im Bereich 0x8010 vorzunehmen.

Hinweise zur Inbetriebnahme 1:

EtherCAT XML Device Description

Die Darstellung entspricht der Anzeige der CoE-Objekte aus der EtherCAT XML Device Description. Es wird empfohlen, die entsprechende aktuellste XML-Datei im Download-Bereich auf der Beckhoff-Website herunterzuladen und entsprechend der Installationsanweisungen zu installieren.

Hinweise zur Inbetriebnahme 2:

Parametrierung über das CoE-Verzeichnis (CAN over EtherCAT)

Die Parametrierung des EtherCAT Gerätes wird über den CoE-Online Reiter (mit Doppelklick auf das entsprechende Objekt) bzw. über den Prozessdatenreiter (Zuordnung der PDOs) vorgenommen. Beachten Sie bei Verwendung/Manipulation der CoE-Parameter die allgemeinen CoE-Hinweise:

  • StartUp-Liste führen für den Austauschfall
  • Unterscheidung zwischen Online/Offline Dictionary, Vorhandensein aktueller XML-Beschreibung
  • CoE-Reload“ zum Zurücksetzen der Veränderungen

In TwinCAT 2.11 stellt sich das Online-CoE-Verzeichnis wie folgt dar:

Hinweise zur Inbetriebnahme 3:
CoE Einstellungen und Prozessdaten EL500x in TwinCAT 2.11

SSI-Einstellungen

Der Gesamtumfang der Daten hängt vom eingesetzten Encoder ab. Ebenso ist es typenspezifisch, ob ein PowerFail-Bit oder ein anderes Zusatzbit unterstützt wird. Der Zählerstand 0x6010:11 „Counter Value“ wird anhand des im Index 0x80n0:12 „SSI-data length“ eingetragenen Wertes bestimmt.
Im Folgenden sind einige Beispielkonfigurationen dargestellt:

Spezifikation des
Encoders

Einstellungen im CoE der EL500x

ST

MT

Error Bit

0x8010:0F
SSI-frame type

0x8010:11 SSI-frame size

0x8010:12 SSI-data length

0x8010:02
Enable power failure bit

13

0

0

1: Single-turn analysis is active

13

13

0: Power failure bit is not active

12

12

1

0: Multi-turn analysis is active

25

24

1: Power failure bit is active

12

12

0

2: Variable analysis is active

24

24

0: Power failure bit is not active

13

12

0

2: Variable analysis is active

25

25

0: Power failure bit is not active

16

16

0

2: Variable analysis is active

32

32

0: Power failure bit is not active

16

0

0

2: Variable analysis is active

16

16

0: Power failure bit is not active

13

16

1

2: Variable analysis is active

30

29

1: Power failure bit is active

12

12

2

2: Variable analysis is active

26*

26*

0: Power failure bit is not active

*) Analyse der Daten und Aufteilung in Position und Zusatzbits muss in der SPS erfolgen

Bietet der Encoder mehr als ein Zusatzbit, so kann dies durch geeignete Konfiguration in Index 0x80n0:11 „SSI-frame size“ und 0x80n0:12 „SSI-data length“ erfolgen. Hierbei ist die maximale Größe von 32 Bit zu beachten. Haben die Parameter die gleiche Größe, so werden im „Counter Value“ nicht nur die Position, sondern auch Zusatzbits mit angezeigt. Die Analyse der Daten und Aufteilung in Position und Zusatzbits muss in der SPS erfolgen.

Wurden die Einstellungen im CoE nicht korrekt vorgenommen, oder besteht ein Fehler bei den Eingängen, so wird dies über die Statusbits angezeigt:

Data Error
(Index 0x60n0:01)

Frame error
(Index 0x60n0:02)

Mögliche Fehlerart

TRUE

FALSE

Fehler am SSI-Eingang:

  • SSI hat keine Spannungsversorgung
  • Drahtbruch auf den SSI-Dateneingänge D+ oder D-

Wenn keine Datenübertragung stattfindet, liegt der SSI-Eingang der Klemme auf Low-Pegel.

FALSE

TRUE

Es liegt ein falscher Datenrahmen vor, der Datenrahmen wurde nicht mit Null abgeschlossen evtl.

  • Drahtbruch auf Clock-Leitungen
  • Falsche Parametrierung im CoE

TRUE

TRUE

  • Drahtbruch auf den SSI-Dateneingänge D+ oder D-
  • Datenleitungen vertauscht

FALSE

FALSE

Sind Bits im Counter Value, trotz korrekter CoE Parametrierung, verschoben, so kann es mit einem Vertauschen der Clock-Leitungen zusammenhängen.

EL5001: n=1 für Kanal 1
EL5002: n = 0 für Kanal 1, n = 1 für Kanal 2

Hinweise zur Inbetriebnahme 4:

Geschwindigkeitsberechnung aus den Positionsdaten

Soll aus dem gelieferten Positionswert ein Geschwindigkeits- oder Beschleunigungswert ermittelt werden, so ist es empfehlenswert für die Zeitsynchronisierung den DC-Modus zu nutzen.

Distributed Clocks (DC)

Im Distributed Clocks-Modus wird die SSI-Kommunikation nicht durch die Ankunft des EtherCAT-Frames gestartet, sondern durch das Slave-eigene SYNC-Signal, das über alle DC-fähige Teilnehmer im EtherCAT-System synchronisiert wird. Damit ist eine DC-Synchronisationsgenauigkeit von 100 ns zwischen den Teilnehmern erreichbar. Durch die Weiterverarbeitung in der EL500x erreicht der tatsächliche Start der SSI-Kommunikation im Folgenden eine Genauigkeit von < ±500 ns zum synchronen Idealzeitpunkt.

Weitere Informationen zum DC-System können der EtherCAT-Grundlagen-Dokumentation entnommen werden.

Auch im DC-Modus gelten die Angaben zur empfohlenen min. EtherCAT Zykluszeit. Wird die EL500x schneller betrieben als die SSI-Kommunikation und Verarbeitung dauert, wird dies durch das Statusbit SyncError angezeigt.

Die Einstellung des DC-Modus wird im Reiter DC vorgenommen und ist nach einem TwinCAT Neustart bzw. Reload aktiv.

Hinweise zur Inbetriebnahme 5:

Optimierter Jitter ab Firmware 03 (EL5002-0000-0020)

Der gerätespezifischen Zeit-Jitter ist bei der EL5002 auf den Wert von max. ±100 ns optimiert worden. Siehe Kapitel „Funktionsgrundlagen und Hinweise

Hinweise zur Inbetriebnahme 6:
Einstellung DC-Modus

Prozessdaten

Die EL500x bietet je Kanal den Positionswert (4 Byte) und Statusinformationen (1 oder 2 Byte) an. Dabei ist zu unterscheiden:

Im Folgenden Beispiel sind drei EL5001 konfiguriert um die Unterschiede zu verdeutlichen.

Hinweise zur Inbetriebnahme 7:
Prozessdaten der EL500x
Hinweise zur Inbetriebnahme 8:

SubVariablen und TwinCAT 2.10

Unter TwinCAT 2.10 ist die zusammengefasste Darstellung von Subvariablen wie im 16-Bit-Status nach Abb. Prozessdaten der EL500x nicht möglich, hier werden nur die einzeln verlinkbaren Bits dargestellt.

Hinweise zur Inbetriebnahme 9:
Darstellung der SSI-Eingänge im TwinCAT-Baum

Start der SSI-Kommunikation

Wenn der Startzeitpunkt der SSI-Kommunikation von Interesse ist, kann er in der Steuerung ab TwinCAT 2.11 berechnet werden. In der Klemme muss aktiviert werden:

Systemmanager | EL500x | erweiterte Einstellungen | Verhalten | IncludeDcShiftTimes = TRUE

Hinweise zur Inbetriebnahme 10:
Shift-Times der EL500x

Je Klemme wird durch diese Einstellung vom Systemmanager der feste Offset/Shift zwischen dem lokalen Sync-Signal und dem Master-seitigen DC-Sync in [µs] angegeben. Dieser Wert ist zur Laufzeit konstant. Je nach DC-Modus (InputBased oder nicht) errechnet sich der lokale Zeitpunkt des SSI-Starts dann beispielsweise zyklisch zu:

StartSSI = DCPLC + DcInputShift

Diese Berechnung muss in jedem PLC Zyklus durchgeführt werden. Für weitergehende Informationen dazu siehe EtherCAT-Grundlagen-Dokumentation.