Zugriff aus dem Anwenderprogramm

Über die beiden Index-Register R38 und R39 können Sie festlegen, welche Prozessdaten der Oszilloskopklemme

zyklisch zur Steuerung übertragen werden. So können wahlweise Maximalwerte, Minimalwerte, Effektivwerte, Mittelwerte, einzelne Abtastwerte (Sample n nach Triggerereignis), Anstiegszeiten, Pulsbreiten usw. direkt in den Prozessdaten dargestellt werden.

Über das Index-Register R37 können Sie festlegen, welche Parameter der Oszilloskopklemme

zyklisch übertragen werden. So können Sie wahlweise Schaltschwellen, Pulsbreiten usw. über den Prozessdatenkanal vorgeben.

Auswertung einer Aufzeichnung

Eine Aufzeichnung wird mit dem Bit bEnableTrigger angefordert. Aktuelle Werte sind im Speicher vorhanden wenn das Bit bTriggerDone im Status-Byte der Klemme erscheint. Soll der Speicher gelesen oder ausgewertet werden muss das Bit bEnableTrigger gesetzt bleiben, ansonsten wird der Speicher fortlaufend überschrieben.

Mit dem Bit bEvalBuffer wird die Auswertung des Speichers aktiviert. Aktuelle Werte sind in den Prozessdaten vorhanden, sobald das Bit bEvalBufferDone erscheint. Es ist so eine Mehrfachauswertung des Speichers möglich. So können nacheinander z. B. Mittelwert, Maximalwert, Minnimalwert, Effektivwert der Aufzeichnung gelesen werden.

Lesen des Trace-Speichers

Über die Trace Data Register (R60 und R61) können die Samples gelesen werden. Dazu legen Sie mit dem Trace Index Register (R62) der Offset innerhalb des Speichers fest.

Mit dem Zoom Register (R63) kann eine Anzahl nS Samples festgelegt werden, über die der Maxwert, Minwert, Mittelwert gebildet wird, oder der Abstand nS in Samples in dem die Werte ausgegeben werden. Nach jedem Lesezugriff auf R60 oder R61 wird das Trace Index Register (R62) um nS inkrementiert.

Beispiel:
Tragen Sie um alle Werte aus dem Speicher abzurufen in R62 den Wert 0x0000 und in R63 den Wert 0x0001 ein. Und lesen Sie dann abwechselnd R60 und R61 aus. Falls nur jeder zweite Wert gelesen werden so setzen Sie R63 auf den Wert 0x0002.

Hüllkurvenüberwachung

Für jede Aufzeichnung kann eine Überwachung mit einem engen und einem weiten Abstand erfolgen. Der enge Abstand wird im Folgenden als innere Hüllkurve, der weite Abstand als äußere Hüllkurve bezeichnet.

Anwendungsbeispiel:

  • Überwachung eines Alterungsprozesses mit der inneren Hüllkurve
  • Überwachung von Fehlfunktionen mit der äußeren Hüllkurve

Sie können im Flash-Speicher der Klemme eine Referenzkurve ablegen, die nach einem Reset der Klemme ins RAM kopiert wird.

Wenn die Auswertung des inneren bzw. äußeren Fehlerzählers aktiviert ist, d.h. im Indexregister für Prozessdaten (R38 oder R39) der Wert 18 oder 19 steht, so wird der Abstand zwischen dem jeweiligen Istwert und Sollwert mit Parameter x der Hüllkurve (R53, R54) verglichen. Falls der Abstand größer, wird der jeweilige Zähler inkrementiert.

Der RAM-Bereich kann über das Kommandoregister (R7) mit dem Befehl WriteEnvCurvToRAM (0x0201) mit aktuellen Trace-Daten überschrieben (Teach In) oder ab Offset 0x8000 direkt beschrieben und gelesen werden. Mit dem Kommando WriteEnvCurvToFLASH (0x0202) können Sie die Daten dann spannungsausfallsicher im Flash-Speicher ablegen.