Hinweise zur Inbetriebnahme

Hinweis

Grundlegende Informationen zur externen TwinCAT-Synchronisierung

Die EL6688 ist ein EtherCAT Slave zur Zeitsynchronisierung. Bitte die Erläuterungen in der EtherCAT System Dokumentation ab Kapitel „EtherCAT Synchronisierung“ beachten.

Schnellstart als Slave Clock

(Punkt 3 optional – StartUp-Liste für den Austauschfall)

1. Konfiguration in TwinCAT erzeugen: Rechtsklick auf EtherCAT-Devices und „Boxen scannen“ oder Konfiguration manuell anlegen

2. CoE-Einstellungen der EL6688 vornehmen (im PreOP - siehe Hinweis)

3. CoE-Einstellungen zur StartUp-Liste hinzufügen (für den Austauschfall)

Hinweise zur Inbetriebnahme 1:
StartUp-Liste
Hinweise zur Inbetriebnahme 2:

Besonderheiten bzw. Hochlauf-Verhalten

Wird im Austauschfall eine neue Klemme mit Werkseinstellungen ab Lager Beckhoff eingesetzt, bringt diese die Standardeinstellungen mit. Es ist deshalb empfehlenswert, alle Veränderungen im CoE-Verzeichnis eines EtherCAT Slave in der Startup-Liste des Slaves zu verankern, die bei jedem Start des EtherCAT-Feldbus im Übergang PreOP/SafeOP oder SafeOP/OP zum Slave gesendet wird.

So wird auch ein im Austauschfall ein neuer EtherCAT Slave automatisch mit den Vorgaben des Anwenders parametriert.

Bei der EL6688 ist zu beachten: Sofort beim Hochlauf der Klemme wird die PTP Clock mit den im CoE gespeicherten Parametern gestartet, also bereits im State INIT. Eine Veränderung der PTP-Einstellungen im CoE z. B. durch die StartUp-Liste im späteren PreOp/SafeOP wird erst beim nächsten/folgenden Start aus INIT wirksam, da die PTP-Clock nicht während des Betriebs verändert werden kann. Nach Veränderung der PTP-Einstellungen muss also die Klemme einmal den INIT-State durchfahren, z. B. durch Neustart von EtherCAT, PowerOn/Off der Klemme oder State Änderung aus der PLC.

Das gilt auch für den Sonderfall der ersten Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen oder nach Änderungen der PTP-Einstellungen: erst beim folgenden Hochlauf nach INIT arbeitet die PTP Clock wie beabsichtigt.

4. EtherCAT-Master Einstellungen prüfen

5. Falls noch nicht geschehen, Task anlegen und mit EtherCAT verknüpfen
z. B. Zykluszeit: 1 ms, ggf. mit Autostart:

6. Kontrollieren Sie, dass die EL6688 spätestens ab jetzt über den X1-Port (RJ45) mit dem Grandmaster verbunden ist.

7. TwinCAT Konfiguration aktivieren und TwinCAT in RUN-Mode starten

8. Diagnose über PTP Diag (0xFA80)

Hinweise zur Inbetriebnahme 3:
Diagnose über PTP Diag (0xFA80)

9. Diagnose über FB_EcExtSyncCheck (TC2) bzw. FB_EcExtSyncCheck64 (TC3)

Weitere Hinweise siehe Kapitel "Antworten auf häufig gestellte Fragen"

Allgemeine Hinweise

Hinweise zur Inbetriebnahme 5:

Änderung der Einstellungen

Werden CoE-Einstellungen in der EL6688 geändert ist stets wie folgt vorzugehen:
1. EL6688 in PREOP setzen
2. Parameter ändern
3. In den Index 0x1010:01 ist der Wert 0x65766173 einzutragen.
4. EL6688 nach INIT und dann nach OP setzen

Prozessdaten

Sync Mode

0: no synchronization
1: device operates as SYNC master
2: device operates as SYNC slave

Control Value Update Toggle

only for SYNC slave. toggles every time when the control value was updated

Time Stamp Update Toggle

only for SYNC slave. toggles every time when the control value was updated

External device not connected

TRUE: no external synchronization found (always TRUE if device operates as SYNC master)

Internal Time Stamp

only for  SYNC slave. DC time stamp at the same time as the external time stamp
Dies ist eine zyklisch berechnete Zeit, nicht die DC-Absolutzeit.

External  Time Stamp

only for SYNC slave. external time stamp recalculated in DC units (ns)
Dies ist eine zyklisch berechnete Zeit, nicht die Absolutzeit aus dem letzten PTP-Telegramm.

Time Control Value

Dieser Wert wird von TwinCAT nicht verwendet.

Default Zustand

Unterstützte PTP-Betriebsarten

Betriebsart

Anmerkung

PTPv1 SlaveOnly

ab SW02

PTPv1 Grandmaster

ab SW03

PTPv1 Best Master Clock

auf Anfrage

PTPv2 SlaveOnly

ab SW03

PTPv2 Grandmaster

ab SW07

PTPv2 Best Master Clock

auf Anfrage

Gegenseitige Einstellungen

Je nach verwendetem Protokoll müssen bei der Grandmasterclock und Slaveclock(s) die folgenden Einstellungen übereinstimmen. Zur Einstellung in der EL6688 siehe das CoE-Verzeichnis ab Index 0xF880. Änderungen sind durch das Beschreiben von Index 0x1010:01 mit 0x65766173  permanent zu speichern.

Güteeinstellungen

Zur Einstellung in der EL6688 siehe das CoE-Verzeichnis ab Index 0xF880. Änderungen sind durch das Beschreiben von Index 0x1010:01 mit 0x65766173  permanent zu speichern.

TwinCAT Einstellungen

Einstellungen Distributed Clocks (DC) Timing

Hinweise zur Inbetriebnahme 6:
TwinCAT 2.11 DC Einstellungen

Es wird empfohlen, durch "DC in use" manuell die EL6688 als Referenzclock auszuwählen.

Verhalten TwinCAT

Nach dem EtherCAT-Hochlauf benötigt die EL6688 einige Sekunden, bis sie für die Synchronisierung Daten liefert. Dies ist an toggelnden Bits in den Prozessdaten zu erkennen. Bis zur endgültigen Einsynchronisation können je nach Umgebung nochmals einige Sekunden verstreichen.

Betrieb der EL6688 als PTPv1 Master

Das SyncInterval der gesendeten SyncTelegramme kann verändert werden, default: 2 sek.

Ein Stratum = 0 wird automatisch eingestellt, damit wird diese Clock als Grandmaster im Netzwerk erzwungen.

Beim Betrieb als Master meldet die EL6688 in den Prozessdaten "External device not connected"

Betrieb der EL6688 als PTPv2 Master

Das SyncInterval sowie das AnnounceInterval der gesendeten Sync- bzw. Announce-Telegramme kann verändert werden, default: Sync = 1 sek., Announce = 2 sek.

Der Masterbetrieb kann durch setzen von Priority1 = 1 und Priority2 = 1 als Grandmaster im Netzwerk erzwungen werden.

Beim Betrieb als Master meldet die EL6688 in den Prozessdaten "External device not connected"

Betrieb der EL6688 als PTPv1 Slave

Ein Stratum = 255 wird eingestellt, damit wird diese Clock nie als Grandmaster im Netzwerk verwendet werden.

Eigene IP-Adresse: es kann der EL6688 eine eigene IP-Adresse vergeben werden, unter der sie u. a. ihre DelayRequest-Messages absendet. Diese kann auch zum zur ping-Kontrolle verwendet werden. Soweit das eingestellte Delay Request Interval ungleich „disabled“ ist, dann ist eine IP-Adresse ≠ 0 in zwingend erforderlich.

Betrieb der EL6688 als PTPv2 Slave

Der Slavebetrieb kann durch setzen von Priority1 = 255 und Priority2 = 255 erzwungen werden, damit wird diese Clock nie als Grandmaster im Netzwerk verwendet werden.

Eigene IP-Adresse: es kann der EL6688 eine eigene IP-Adresse vergeben werden, unter der sie u. a. ihre (P)DelayRequest-Messages absendet. Diese kann auch zur ping-Kontrolle verwendet werden. PTPv2 definiert zwei verschiedene Transport Layer:

Layer 2 „PTP over ETHERNET“: IP-Adresse ≠ 0 ist nicht erforderlich für DelayMechanism (nur relevant für Ping-Kontrolle)

Layer 3 „PTP over UDP“: IP-Adresse ≠ 0 ist erforderlich für DelayMechanism (E2E oder P2P) und Ping-Kontrolle