EL6652 - EDS-Datei
Folgendes Kapitel soll ihnen anhand von einem Beispiel erläutern, wie man eine EDS-Datei interpretiert und wie man diese Informationen für die Konfiguration des Slaves im System Manager verwenden kann.
Das Beispiel verwendet eine EDS-Datei von Endress+Hauser Typ: Promass 100 EDS
Auswahl einer „Connection“
In der EDS-Datei gibt es in der Regel mehrere „Connection“-Möglichkeiten, in der gelben Zeile kann man erkennen, dass der Slave bei der „Connection1“ 398 Byte Konfigurationsdaten benötigt. Da die EL6652 dies nicht unterstützt, kann diese Connection nicht verwendet werden.
In der EDS stehen noch weitere „Connection“-Möglichkeiten, hier die Connection 7. In dieser Connection stehen die Konfigurationsdaten auf "0". Diese kann für die Kommunikation mit der EL6652 verwendet werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Kontrolle, was die EL6652 unterstützt, ist die Einbindung der EDS-Datei in TwinCAT 3.1. Dort kann eine Connection einfach an einem EtherNET/IP-Scanner hinzugefügt und auf die „Config Size“ geprüft werden. In der Regel werden die „Connection“-Möglichkeiten einer EDS-Datei, welche eine „Config Size“ ungleich „0“ besitzen nicht als Auswahlmöglichkeit an einem „Ethernet/IP Scanner (EL6652)“ angeboten.
Die nachfolgenden Bilder zeigen das Hinzufügen von „Connection“-Möglichkeiten derselben EDS-Datei an der EL6652 und an der TwinCAT Function TF6281 als Ethernet/IP Scanner. Es ist zu erkennen, dass bei der TF6281 mehr „Connection“-Möglichkeiten auswählbar sind als bei der EL6652. Das liegt daran, dass diese „Connection“-Möglichkeiten eine „Config Size“ ungleich „0“ besitzen und somit nicht von der EL6652 unterstützt werden.
Config, Input und Output Instance
Nun müssen die Config-, die Input- und die Output-Instance ausgelesen werden.
Blau entspricht der Config Instance, Rot der Output Instance und Gelb der Input Instance; diese werden in der EDS-Datei in der Regel als Hex-Wert dargestellt und müssen im System Manager als Dezimalzahl eingetragen werden.
Tragen Sie die Werte entsprechend der EDS-Datei im System Manager ein.
Cycle Time Multiplier
Die EL6652 arbeitet intern immer mit 1 Millisekunde Zykluszeit. Einige Etherne/IP-Slaves sind für diese Zeit nicht ausgelegt. Der „Cycle Time Multiplier“ kann die Zeit erhöhen.
Überprüfen Sie in der EDS-Datei, welchen Wert Ihr Slave minimal beherrscht. Sollte der Slave die Zykluszeit von 1 ms nicht verarbeiten können, muss die Zeit mit einem Faktor über den Multiplier erhöht werden.
Theoretisch kann man für die Sende- und Empfangsrichtung unterschiedliche RPI-Zeiten vornehmen, die EL6652 benutzt aber für beide Richtungen immer die gleiche Zeit. In dieser EDS-Datei stehen die Parameter für die RPI im Param10000.
Dieser Ethernet/IP Slave kann minimal 5 ms (5000 µs), der Hersteller gibt einen Default-Wert von 20 ms an. Es empfiehlt sich, die Angabe des Herstellers zu berücksichtigen und die 20 ms zu verwenden. Das bedeutet, es ist ein "Cycle Time Multiplier" von 20 einzutragen (1 ms * 20 = 20 ms).
Datenlänge festlegen
Als letzten Schritt ist die Datenlänge einzutragen, auch hier werden die Werte der EDS-Datei entnommen.
Assem102 entspricht den Output-Daten, in der EDS-Datei mit 64 Byte, die grünen Daten entsprechen den Bits, in Summe dann wieder 64 Byte. Diese Werte können im System Manager als Grundlage genommen werden, um die Daten genauso wie sie in der EDS-Datei dargestellt sind, zu verwenden. Ebenso kann auch ein Byte Array von 64 Byte verwendet werden, dessen Daten in der SPS zerlegt werden.
Nachfolgend sind die Output-Daten im System Manager dargestellt; zuerst werden 8 Bits eingefügt, als nächstes 3 x Byte, 6 x INT, 1 x DWord, 2 x INT,...usw. bis die Länge 64 Byte entspricht.
Analog werden die Inputs Assem101 behandelt:
Nach Abschluss muss die Konfiguration folgendermaßen aussehen:
Zusammenfassung:
Grün: Zyklus Zeit des Slaves
Blau: Config Parameter (Size immer 0) Config Instance 105
Gelb: Input Instance Len 88 Connection Point 101
Rot: Output Instance Len 64 Connection Point 102