Ansteuerung

Es gibt zwei gängige Ansteuerungsarten für LEDs: Stromgeregelt ohne Vorwiderstand und Spannungsgeregelt mit einem Vorwiderstand. Jede Ansteuerung hat Vor- und Nachteile für bestimmte Anwendungsfälle, die im Folgenden erläutert werden. Je nach Anwendungsfall muss entschieden werden, welche Ansteuerungsart eingesetzt wird.

1. Spannungsbetrieb

Der Spannungsbetrieb, z. B. an einer Batterie oder einem Netzgerät ist eine einfache und kostengünstige Art LEDs anzusteuern. Es wird lediglich ein zusätzlicher Vorwiderstand RV benötig. Durch das lineare Verhalten eines ohmschen Widerstandes wird die Gesamtschaltung durch RV deutlich unempfindlicher für Spannungsänderungen, wodurch sich eine robuste LED-Ansteuerung ergibt. Durch den ohmschen Widerstand steigt aber auch die Verlustleistung der Ansteuerung, die in Form von Wärme abgegeben wird (PV = RV ⋅ ILED2).

Der Strom ILED durch die LED ergibt sich durch das Verhältnis ILED = U/RV.

Ansteuerung 1:
Spannungsgeregelte LED mit Vorwiderstand

Der Vorwiderstand RV wird wie folgt berechnet:

RV = UR /ILED

Bekannt ist der Strom durch die LED. Es fehlt die Spannung UR, die am zu berechnenden Vorwiderstand abfällt. Diese Spannung bildet sich aus der Betriebsspannung abzüglich der Spannung, die an der LED abfällt. Die Spannung ULED, die an der LED bei ILED abfällt, kann aus der U/I-Kennlinie der LED im Datenblatt abgelesen werden.

UR = U - ULED

Wenn die Helligkeit einer LED mit einem Vorwiderstand eingestellt werden soll, muss die angelegte Spannung reduziert (dunkler) oder erhöht (heller) werden.

Diese Art der Ansteuerung hat jedoch den Nachteil, dass der Lichtstrom nicht präzise geregelt werden kann. Wie eingangs beschrieben, führt eine geringe Spannungsänderung zu einer hohen Stromänderung und damit auch zu einer starken Änderung des Lichtstroms. Bei der Spannungsregelung kann es also bei Schwankungen der Versorgungsspannung zu einem direkten Einfluss auf den Lichtstrom der LED kommen. Zu berücksichtigen ist auch, dass die elektrischen Eigenschaften des Widerstands und der LED temperaturabhängig sind.

2. Strombetrieb

Wird keine Spannungsquelle (z. B. Batterie), sondern eine Stromquelle (elektronische Schaltung) verwendet, kann eine LED direkt betrieben werden. Bei der Stromregelung kann der Lichtstrom der LED ohne Widerstand direkt über den vorgegebenen Stromwert eingestellt werden. Schwankungen der Versorgungsspannung haben so keinen Einfluss auf den Lichtstrom der LED. Der Lichtstrom ist mit einer Stromregelung konstant und reproduzierbar. Die Stromregelung ist daher zum Beispiel in Machine-Vision-Anwendungen empfehlenswert.

Ansteuerung 2:
Strombetriebene LED
Ansteuerung 3:

Glimmen der LED durch einen Leckstrom

Auch im ausgeschalteten Zustand kann es, je nach Ansteuerungsschaltung, zu einem geringen Stromfluss durch die LED kommen. Durch diesen Leckstrom glimmt die LED in einigen Fällen wahrnehmbar.

Weitere Informationen zur Ansteuerung von LEDs mit Beckhoff-Komponenten können auch der zugehörigen Application Note entnommen werden.

https://download.beckhoff.com/download/document/Application_Notes/DK9221-0620-0065.pdf